Am Computer lernen
Perspektivwechsel
Das Homeschooling hat in den letzten Monaten zu sehr unterschiedlichen Erfahrungen bei Jugendlichen und Eltern geführt. Zum einen hat sich gezeigt, dass es viel Nachholbedarf gibt. Denn richtig gut funktioniert es in den wenigeren Fällen. Und der Umgang mit den sonstigen Spielgeräten als Arbeitsmittel will geübt sein. Genau das könnte der Gewinn aus der Notsituation sein, dass Jugendliche frühzeitig lernen, mit dem Computer zu arbeiten.
Doch die technische Ausrüstung ist nicht immer vorhanden. Und die digitale Aufrüstung der Schulen und Kinderzimmer ist nur vertretbar, wenn die Chancengleichheit im Blick ist. Eigentlich kann es nicht ein privates Problem sein, die teuren Computer zu beschaffen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer brauchen Unterstützung, so dass die Unterrichtsformen wieder vergleichbar werden.
Der Link auf ein wirklich gutes Mathe-Tutorial wird vielleicht manchen Schülerinnen und Schülern die Augen öffnen. Doch in Fächern wie Sport oder Religion, in denen es um die körperliche Präsenz und das unmittelbare Gespräch geht, braucht es noch zündende Konzepte. Für deren Entwicklung ist nicht mehr viel Zeit, denn die teilweise oder sogar vollständige Schließung von Schulen könnte auf längere Sicht immer wieder vorkommen.
Georg Rieger, Nürnberg