Bibel
Durchgehende Lesung biblischer Bücher
Hier finden Sie täglich einen biblischen oder deuterokanonischen Text in nur einem Satz: Es handelt sich um eine weisheitliche Gattung, die hebräisch mashál, griechisch apóphthegma, lateinisch senténtia und deutsch Sinn-spruch heisst. Wie weltweit in Sprichwörtern konzentriert sich in solchen Sät-zen Lebenserfahrung als Weisheit, die man, wenn sie überzeugt, auswendig weiss und mündlich weitersagt. Weisheit verweist auf die göttliche Weltord-nung in allem und jedem. Biblisch findet sie sich natürlich in Weisheitsbü-chern wie Sprüche, Qohelet und Hiob, deuterokanonisch bei Sirach und Weisheit. Spruchweisheit kommt aber zitiert überall vor, auch im Neuen Tes-tament.
Wir danken dem Theologischen Verlag TVZ für die Texte.Lizenz: CC-BY-SA 4.0
Bibel
Psalm 90,1-17
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
1 Ein Gebet des Mose, des Gottesmanns. Herr, ein Hort warst du uns von Generation zu Generation. 2 Noch ehe Berge geboren wurden und Erde und Erdkreis in Wehen lagen, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. 3 Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschen. 4 Denn in deinen Augen sind tausend Jahre wie der gestrige Tag, wenn er vorüber ist, und wie eine Wache in der Nacht. 5 Du raffst sie dahin, ein Schlaf am Morgen sind sie und wie das Gras, das vergeht. 6 Am Morgen blüht es, doch es vergeht, am Abend welkt es und verdorrt. 7 Denn wir schwinden dahin durch deinen Zorn, und durch deinen Grimm werden wir hinweggeschreckt. 8 Du hast unsere Sünden vor dich gestellt, unsere verborgene Schuld ins Licht deines Angesichts. 9 All unsere Tage gehen dahin unter deinem Zorn, unsere Jahre beenden wir wie einen Seufzer. 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig Jahre. Und was an ihnen war, ist Mühsal und Trug. Denn schnell ist es vorüber, im Flug sind wir dahin. 11 Wer erkennt die Gewalt deines Zorns und deinen Grimm, wie es die Furcht vor dir verlangt? 12 Unsere Tage zu zählen, lehre uns, damit wir ein weises Herz gewinnen. 13 Kehre zurück, HERR! Wie lange noch? Habe Mitleid mit deinen Dienern. 14 Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, so werden wir jubeln und uns freuen alle unsere Tage. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück schauten. 16 Lass deine Diener dein Walten schauen und ihre Kinder deine Herrlichkeit. 17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unseres Gottes, sei über uns, gib dem Werk unserer Hände Bestand, ja, gib dem Werk unserer Hände Bestand.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
2 Kor 6,2
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
2 Denn es heisst: Zu willkommener Zeit habe ich dich erhört, und am Tage der Rettung habe ich dir geholfen. Jetzt ist sie da, die ersehnte Zeit, jetzt ist er da, der Tag der Rettung.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
Lk 17,20-30
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
20 Als er von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte. 21 Man wird auch nicht sagen können: Hier ist es! oder: Dort ist es! Denn seht, das Reich Gottes ist mitten unter euch. 22 Zu den Jüngern aber sagte er: Es werden Tage kommen, da werdet ihr danach verlangen, auch nur einen der Tage des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen. 23 Und man wird zu euch sagen: Dort ist er! oder: Hier ist er! Geht nicht hin, lauft nicht hinterher! 24 Denn wie der Blitz, wenn er aufflammt, von einem Ende des Himmels bis zum anderen leuchtet, so wird es mit dem Menschensohn sein an seinem Tag. 25 Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. 26 Und wie es war in den Tagen Noahs, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: 27 Sie assen, tranken, heirateten und wurden verheiratet bis zu dem Tag, da Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und alle zugrunde richtete. 28 Und es wird sein, wie es war in den Tagen Lots: Sie assen, tranken, kauften, verkauften, pflanzten und bauten. 29 An dem Tag aber, als Lot von Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und alle wurden zugrunde gerichtet. 30 So wird es auch sein an dem Tag, da der Menschensohn sich offenbaren wird.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
Ex 21,18-27
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
18 Wenn Männer in Streit geraten und einer den andern mit einem Stein oder mit der Faust schlägt, so dass er zwar nicht stirbt, aber im Bett liegen muss, 19 später aber wieder aufstehen und draussen am Stock gehen kann, so bleibt straffrei, der geschlagen hat. Er muss ihn nur entschädigen für das Versäumte und für die Heilung aufkommen. 20 Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit dem Stock schlägt, so dass er unter seiner Hand stirbt, muss es gerächt werden. 21 Bleibt er noch einen oder zwei Tage am Leben, so verfällt er nicht der Rache, denn es geht um sein eigenes Geld. 22 Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau stossen, so dass sie vorzeitig gebärt, sonst aber kein Schaden entsteht, wird der Schuldige mit einer Geldbusse bestraft, so wie der Ehemann der Frau sie ihm auferlegt, und er soll sie vor Richtern bezahlen. 23 Entsteht aber weiterer Schaden, sollst du Leben für Leben geben, 24 Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuss für Fuss, 25 Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme. 26 Wenn jemand seinem Sklaven oder seiner Sklavin ins Auge schlägt und es zerstört, soll er ihn für sein Auge freilassen. 27 Schlägt er seinem Sklaven - oder seiner Sklavin - einen Zahn aus, so soll er ihn für seinen Zahn freilassen.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
Spr 25,21-22
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
21 Wenn dein Feind hungrig ist, gib ihm zu essen, und wenn er durstig ist, gib ihm zu trinken. 22 Denn so häufst du glühende Kohlen auf sein Haupt, und der HERR wird es dir vergelten.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
Jer 29,1-17
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
1 Und dies sind die Worte des Briefs, den Jeremia, der Prophet, aus Jerusalem gesandt hat an den Rest der Ältesten der Verbannten und an die Priester und an die Propheten und an alles Volk, das Nebukadnezzar in die Verbannung geführt hatte von Jerusalem nach Babel, 2 nachdem Jechonja, der König, und die Gebieterin und die Eunuchen, die Fürsten von Juda und Jerusalem und die Handwerker und die Schlosser fortgezogen waren aus Jerusalem. 3 Er hat ihn gesandt durch Elasa, den Sohn des Schafan, und durch Gemarja, den Sohn des Chilkija, die Zidkija, der König von Juda, nach Babel gesandt hatte zu Nebukadnezzar, dem König von Babel; er lautete: 4 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels, zu allen Verbannten, die ich in die Verbannung geführt habe, von Jerusalem nach Babel: 5 Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Frucht, 6 nehmt Frauen und zeugt Söhne und Töchter, und nehmt Frauen für eure Söhne und gebt eure Töchter Männern, damit sie Söhne und Töchter gebären, damit ihr dort zahlreicher werdet und nicht weniger. 7 Und sucht das Wohl der Stadt, in die ich euch in die Verbannung geführt habe, und betet für sie zum HERRN, denn in ihrem Wohl wird euer Wohl liegen. 8 So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Eure Propheten, die in eurer Mitte sind, und eure Wahrsager sollen euch nicht täuschen; und hört nicht auf die Träume, die ihr euch von ihnen träumen lasst. 9 Denn verlogen weissagen sie euch in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt! Spruch des HERRN. 10 Denn so spricht der HERR: Erst wenn siebzig Jahre erfüllt sind für Babel, werde ich mich um euch kümmern. Dann werde ich mein gutes Wort an euch einlösen und euch zurückbringen an diese Stätte. 11 Denn ich, ich kenne die Gedanken, die ich über euch denke, Spruch des HERRN, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch eine Zukunft zu geben und Hoffnung. 12 Und ihr werdet mich rufen, und ihr werdet kommen, und ihr werdet zu mir beten, und ich werde euch erhören. 13 Und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet mich finden, wenn ihr nach mir fragt mit eurem ganzen Herzen. 14 Dann werde ich mich für euch finden lassen, Spruch des HERRN, und ich werde euer Geschick wenden und euch sammeln aus allen Nationen und aus allen Orten, wohin ich euch versprengt habe, Spruch des HERRN, und ich werde euch zurückbringen an die Stätte, von der ich euch in die Verbannung geführt habe. 15 Ja, wenn ihr sagt: Der HERR hat für uns Propheten auftreten lassen in Babel - 16 so spricht der HERR zum König, der auf dem Thron Davids sitzt, und zu allem Volk, das in dieser Stadt wohnt, zu euren Brüdern, die nicht mit euch in die Verbannung fortgegangen sind, 17 so spricht der HERR der Heerscharen: Seht, das Schwert und den Hunger und die Pest schicke ich ihnen, und ich mache sie wie die verdorbenen Feigen, die so schlecht sind, dass man sie nicht geniessen kann.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
Gal 5,22-26 bis 6,1-10
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)
22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Güte, Rechtschaffenheit, Treue, 23 Sanftmut, Selbstbeherrschung. Gegen all dies kann kein Gesetz etwas haben. 24 Die aber zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch samt seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. 25 Wenn wir im Geist leben, wollen wir uns auch am Geist ausrichten. 26 Lasst uns nicht eitlem Ruhm nachjagen, einander nicht reizen, einander nicht beneiden! 6,1 Liebe Brüder und Schwestern: Auch wenn jemand bei einem Fehltritt ertappt wird, so sollt ihr, die ihr vom Geist bestimmt seid, den Betreffenden im Geist der Sanftmut zurechtbringen - doch gib acht, dass nicht auch du in Versuchung gerätst! 2 Tragt einer des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 3 Denn wer meint, etwas zu sein, obwohl er nichts ist, der betrügt sich. 4 Jeder aber prüfe sein eigenes Werk! Dann wird er nur im Blick auf sich selbst Grund haben, sich zu rühmen - und nicht im Blick auf den anderen, 5 denn jeder wird seine eigene Bürde zu tragen haben. 6 Wer aber im Wort unterrichtet wird, lasse den, der ihn unterrichtet, an allen Gütern teilhaben. 7 Täuscht euch nicht: Gott lässt sich nicht verhöhnen! Denn was ein Mensch sät, das wird er auch ernten. 8 Wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten, wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. 9 Im Tun des Guten wollen wir nicht müde werden, denn zu gegebener Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten. 10 Darum lasst uns, solange wir noch Gelegenheit haben, allen Menschen Gutes tun, am meisten aber denen, die mit uns im Glauben verbunden sind.
Züricher Bibel (TVZ-Verlag)