Gebet
Tagesaktuelles Gebet
Gebet
„Selig seid ihr …“
Gott – da singe ich das schöne Lied von den Seligen. / Gehöre ich denn dazu?
Einfach leben – wie trist und unbequem ist das denn? / Lasten tragen – wo mir doch schon meine eigenen zu schwer sind. / Liebe lernen – und wer liebt mich? / Güte wagen – und am Ende ist man der Dumme. / Leiden merken – ich kann die Schreckensbilder nicht mehr sehen. / Ehrlich bleiben – meine Fassade aufgeben? / Unrecht spüren – was ändert sich dadurch? / Frieden machen – wie soll das gehen?
Ach Gott – / Bin ich zu schwach? / Sind deine Weisungen zu schwer? / Oder darf ich hoffen, dass du auch mich selig sprichst? / Traust du mir zu, dass ich mich auf den Weg Jesu machen kann? / Schritt für Schritt? / Mit deiner Hilfe will ich es immer wieder versuchen. / AMEN
Gudrun Kuhn, Nürnberg
Karl Barth (1886-1968)
Georg Rieger, Nürnberg
Liederschatz 1641,1-2
13. August 2022
Ewiger, Herr meiner kleinen, begrenzten Zeit,
Im Abstand von schönen Urlaubswochen, der Krankheitszeit gleich danach und der Isolationspflicht, die noch nicht zu Ende ist, was geht mir nach?
Was auf unsere Kirche zukommt und damit auch auf meine Gemeinde.
Wovon weniger - an Geld und Mitgliedern. Und wovon viel mehr - an Herausforderungen und ernsten Anfragen.
Mehr als eine Ahnung in diesem Sommer, was Klimawandel und Klimazerstörung bringen.
Und junge Leute, die sich schon "Last Generation, letzte Generation" nennen.
Krieg und seine zerstörerischen Wirkungen bis hier zu uns.
Ewiger, wenn jetzt bald wieder Arbeitszeit sein soll, worum will ich dich bitten?
Um das echte Mitdenken und Mitfühlen,
nicht besserwisserisch, nicht selbstgerecht und schnell gekränkt,
nicht beharren und festhalten, solange das für mich noch geht.
Nein, nicht wie Jesus, der alles hatte und das alles gab und nichts behielt.
Aber doch mehr als nur ein bisschen von ihm geprägt und bewegt, zu den anderen hin.
Das bitte ich für diese nächsten Wochen.
Durch Jesus Christus, Amen.
Stefan Maser, Kamp-Lintfort
RefLit
Unser Vater im Himmel. Danke für diesen Bilderbuchsommer. Eigentlich so einer, nach dem wir uns früher mal gesehnt hatten. Freibadwetter, wogende Ähren im Sommerwind, Wellen, die am Sandstrand ausrollen, der Geruch von Sonnencreme, vom Tau benetzte Gläser, in denen kühles Getränk serviert wird, plaudernd und sinnierend der untergehenden Sonne nachschauen.
Du hast deine Schöpfung mit so viel Schönheit gesegnet.
Gleichzeitig drängt Brandgeruch in den Vordergrund. Im Grunewald und in Brandenburg brennen jetzt auch die Wälder, nicht mehr nur in Griechenland. Die Angst geht um, vor einem kalten Winter ohne ausreichend Brennstoff für die Heizung, der Boden, aus dem Nahrung wachsen soll, ist viel zu trocken, Trinkwasser wird knapp, kein Ende des Kriegs in Sicht, Säbelrasseln und Machtkampf aller Orten.
Wir wollen den Ängsten trotzig ins Gesicht schauen. Du bist doch der Herr über Mächte und Gewalten. Unsere Zeit steht in deinen Händen und Du meinst es gut mit uns. Nimm uns an deine Hand und führe uns auf die Wege, die in die Freiheit führen. Nimm uns an deine Hand und leite uns an heilsam zu handeln.
Amen
Gerhard von der Heyden, Ronsdorf